Der neue Intel Pentium III (Coppermine)
01. Februar 2000
Das Besondere am Intel Pentium III Prozessor
ist sein erweiterter Befehlssatz (ISSE), mit dem gerade
Multimediaanwendungen (Grafik, Video, Spiele,...) beschleunigt werden. Nun
hat Intel den Pentium III weiter verbessert. Durch feinere Strukturen auf
dem Chip hat Intel den Stromverbrauch und somit die Hitzeentwicklung
gesenkt, höhere Taktraten werden so möglich. Der Cache schrumpfte zwar
von 512kB auf 256kB, doch ist der Cache nun doppelt so schnell wie beim
alten P3 und wird besser angesprochen. Insgesamt ist der neue P3
Coppermine somit auch bei gleicher Taktrate deutlich besser als der alte
P3.
Es gibt ihn in zwei Bauformen, im alten P3-Slot1-Gehäuse oder im neuen
FCPGA-Format. Obwohl ein FCPGA-P3 in einen Celeron-Sockel370 passt, ist er
elektrisch nicht dazu kompatibel. Für den FCPGA-P3 gibt es eine
Adapter-Karte, um ihn in einem Slot1 zu betreiben. Unser CPU-Adapter kann
auch Spannung (jetzt 1,6V statt 2,0V) und Front-Side-Bus-Taktrate (sofern
vom Mainboard unterstützt) einstellen. Der Slot1 läuft langsam aus. Getestet
haben wir ein FCPGA Pentium III mit 550MHz (P3 550E). Mittels Adapter lief
er in einem Abit BH6 Mainboard. 128MB PC133 RAM und eine Matrox G400 MAX
waren auch dabei. Uns interessierte vor allem, wo die Takt-Grenzen des
neuen Coppermine liegen.
Das Abit BH6 lässt sich mit 32 Schritten von 66 - 155MHz im Bustakt
einstellen. Unser 128MB PC133 DIMM läuft auch bei 133MHz noch im
schnellsten Geschwindigkeitsmodus (2,2,2). Der G400 Chip der Matrox
Grafikkarte verträgt einen AGP-Takt von 100MHz statt der normalen 66MHz.
Das können nur sehr wenige AGP-Karten. Also optimale Vorraussetzungen zum
Übertakten.
ACHTUNG: BEIM ÜBERTAKTEN IHRER CPU VERLIEREN SIE JEDEN
GARANTIE-ANSPRUCH!
Ohne lange zu zögern haben wir 133MHz FSB-Takt gewählt. Der Prozessor
sollte also zeigen ab er statt bei 5,5 x 100MHz auch bei 5,5 x 133MHz = 733MHz
läuft. Was soll ich sagen, es lief und die CPU wurde nicht einmal warm.
Sogar 5,5 x 138MHz = 760MHz liefen. Erst bei 140MHz war Schluss. Das lag
aber am Speicher, welchen wir nun im langsamsten Modus (3,3,3) betreiben
mussten. Jetzt waren sogar 150MHz möglich. Der P3 Coppermine mit 550MHz
lief also stabil bei 825MHz. Leider lässt sich nicht sagen ob das
Mainboard, die Grafikkarte oder der Prozessor nicht weiter wollten, alles
lief schon extrem übertaktet.
Auch ein Langzeit-Test bei 825MHz machte unser P3 550E mit. 3 Stunden
Unreal Tournament sind sicher Stress genug, um Instabilitäten
festzustellen. Dennoch so hohe Übertaktungen verkürzen die Lebenszeit
der Komponenten (aber nach spätestens einem Jahr ist ja sowieso alles
veraltet ;). Spaß bei Seite, die meisten DIMM Module sind nicht so
schnell und vor allem, kaum eine Grafikkarte macht mehr als 83MHz AGP-Takt
(=124MHz FSB-Takt) mit. Vielleicht wäre ein Pentium III 650MHz optimal,
der dann auf ca. 800MHz liefe (6,5 x 124MHz FSB-Takt).
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